Leitfaden zur Abschlusspräsentation

Herausforderung:

Eine Herausforderung ist die Präsentation vor einem größeren Publikum an einem Infotag, zu der auch Vertreter der Schulaufsicht, Sponsoren, Vertreter ortsansässiger Unternehmen oder der Politik eingeladen werden. Hier hat auch die Schule die Möglichkeit, sich der interessierten Öffentlichkeit zu „präsentieren". Interne Vor-Präsentationen bieten sich an, bei denen die letzten Tipps für die große Vorstellung gegeben werden können, und ebenso eine Generalprobe, bei der z. B. das Sprechen mit Mikrofon geübt wird. Gerade im Kontext des Bewerbungstrainings ist eine solche Großveranstaltung für die Schüler zugleich Chance und Herausforderung: Sie lernen mit Lampenfieber umzugehen, wenn sie ihre Projektergebnisse einem teilweise fremden Publikum vorstellen müssen - eine Situation, der sie in ihren zukünftigen Bewerbergesprächen oder in einem beruflichen Auswahlverfahren wieder begegnen werden und die dann vielleicht nicht mehr ganz so fremd und ungewohnt für sie ist. Je intensiver die ganze Schulgemeinschaft in die Planung und Durchführung der Präsentationen mit eingebunden ist, umso erfolgreicher werden sie ablaufen!

 

Planung

Arbeitszeitraum und Präsentationstermine sollten bereits zu Beginn des Schuljahres festgelegt werden. Sobald die Teams sich gebildet haben und die Projektthemen vergeben worden sind, teilt der verantwortliche Koordinator den Schülern "ihre" Präsentationstermine mit. Diese Termine müssen von den Schülern unbedingt eingehalten werden.

 

Gruppenpräsentation
Die Präsentation soll als teamgerechte und dynamisch angelegte
Gruppenpräsentation unter Einsatz verschiedener Medien und mit begleitender Moderation durch einzelne Teammitglieder erfolgen (keine Einzelreferate!).
Die Präsentation ist der letzte Baustein des großen Ganzen - es ist die Präsentation des gemeinsam in einem längeren Arbeitsprozess über mehrere Zwischenziele und Meilensteine hinweg erarbeiteten Projektergebnisses. Und sie bietet den Schülern die einmalige Gelegenheit, all das zu zeigen, was sie in den vorangegangenen Wochen im Hinblick auf Kommunikationsfähigkeit, Auftreten und fachgerechtem Arbeiten im Rahmen „ihrer" Projektarbeit gelernt haben.1)


Jeweils 2-6 Schüler bilden ein Team, das sich seinen Themenbereich selbstständig erarbeitet, die Ergebnisse zusammengefasst und veranschaulicht hat.
Jedes Team bereitet eine praktische Präsentation der Ergebnisse ihrer Projektarbeit vor, bei der unterschiedliche Medien eingesetzt werden (jeder Schüler hat so durchschnittlich ca. 5 Minuten Sprechzeit, je nach Anzahl der Teams im Präsentationsraum, insgesamt maximal 25 Min).
Danach ist Zeit für eine kurze Diskussion mit Publikum (Schüler anderer Klassen, Eltern, Firmenvertreter) eingeplant, in der detailliert nachgefragt werden kann (z. B. um fachliche Unklarheiten zu bereinigen).

 

Dokumentation der Präsentation
Als Mittel des Feedback sind videografische Mitschnitte der Präsentation möglich. Sie geben minutiös Auskunft über gelungene und misslungene Auftritte und schaffen auch im Hinblick auf die mögliche Bewertung eine höhere Transparenz. Der Mitschnitt kann ausgewertet und daraus können dann konkrete Verbesserungsvorschläge für künftige Präsentationen erarbeitet werden.

 

Bewertung der Präsentation
Bewertet wird die Schülerleistung während der Präsentation durch die an der Projektarbeit beteiligten Lehrkräfte.

Zudem findet in diesem Rahmen die "Kundenübergabe" der Projektarbeit an die Betreuer (Auftraggeber) statt!

 

Präsentations-Tipps:

Auch eine Präsentation von nur wenigen Minuten bedarf einer sorgfältigen Vorbereitung. Häufig ist die Planung einer Kurzdarbietung sogar sehr viel schwieriger als die Entwicklung eines Zweistundenprogramms. Versuchen Sie in der Vorbereitungsphase die nachstehenden Fragen möglichst genau zu beantworten. Dabei kann es sehr hilfreich sein, die Antworten schriftlich zu geben und, falls möglich, mit Partnern zu erörtern. Wenn Sie zu bestimmten Fragen keine plausiblen oder überzeugenden Antworten finden können, ist der Erfolg Ihrer Präsentation zwar nicht in Frage gestellt, aber möglicherweise gefährdet.

 

- Was ist der Anlass und wer hat veranlasst?

- Wie setzt sich die Zielgruppe zusammen und warum kommen die Teilnehmer zu der Veranstaltung?

- Wie viele Teilnehmer werden kommen?

- Kommen sie freiwillig oder eher genötigt oder zufällig?

- Wann und wo findet die Veranstaltung statt, gibt es eine Agenda, gibt es Pausen, wie sind die Räume beschaffen, welche Technik steht zur Verfügung, gibt es Möglichkeiten zu Fragen oder zum Gespräch?

- Welche Inhalte sollen vermittelt werden und WARUM?

 

Wenn Sie begründen können, was für wen unter welchen Bedingungen und warum präsentiert werden soll, wäre es ratsam, so genannte "Lernziele" zu definieren. Salopp gesagt: "Was soll eigentlich dabei heraus kommen ". Die Lernziele bestimmen letztlich in Verbindung mit den Inhalten die Methode und sollten deshalb auf jeden Fall schriftlich niedergelegt werden. Legen Sie dabei bitte besonderen Wert auf zwei grundlegende Fragestellungen:

 

- Was sollen die Teilnehmer am Ende der Veranstaltung wissen oder können?

- Wie sollen sich die Teilnehmer am Ende der Veranstaltung fühlen
(z.B. informiert, interessiert, aufgeklärt, neugierig, kooperativ...)?

 

 

Wenn die Ziele definiert sind, können Sie die Methoden bestimmen, die zum Erreichen der Ziele führen sollen. 

 

Ohne Motivation geschieht kein Lernen. Die beste der primären Lernmotivationen ist Neugier. Viele finden es "spannend", wenn sich vor ihren Augen etwas "echtes" entwickelt.

Das Prinzip der "Lebensnähe" ist anregend für Verstehen und Behalten...

 

- Bringen Sie realistische Beispiele, möglichst mit Bezug zum Alltag der Zielgruppe.

- Lesen Sie nichts vor, was die Teilnehmer selbst lesen können.

- Wenn es die Situation erlaubt, reden Sie im Stehen. Verstecken Sie sich nicht hinter einem PC, einem Tisch oder einem Rednerpult. Wer sich bewegt, ist nicht langweilig.

- Wenn Sie kein humorvoller Typ sind, machen Sie keine Witze. Vorbereitete und eingeplante "Späße" wirken meistens peinlich.

- Versuchen Sie, mit Teilnehmern zu kommunizieren. Wenn die Möglichkeit besteht, führen Sie kurze Gespräche.

- Prahlen Sie nicht. Kluge Partner empfinden Angeberei als Dummheit. 

- Seien Sie ehrlich. Sie können nicht alles wissen. Auch dann nicht, wenn man Sie für DEN Experten hält. Wenn Sie eine Frage nicht beantworten können, versprechen Sie, die Information nachzuliefern. Und tun Sie es dann auch!

- Nichts und niemand ist "perfekt". Keiner Ihrer Zuhörer wird glauben, dass alles, was Sie da vorstellen nur gut und richtig und wichtig und toll ist. Haben Sie den Mut, Schwächen und Lücken zuzugeben, vielleicht auch, ohne dazu gefragt zu sein.

 

In der Kürze liegt die Würze und weniger ist oft mehr. 2)

 

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Checkliste
DL_Checkliste_Planung_Praesentation.doc
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1)  STAATSINSTITUT FÜR SCHULQUALITÄT UND BILDUNGSFORSCHUNG MÜNCHEN

2) "Projektmanagement"